Das Projekt rund um den Leipziger Ring rückt das in den Fokus, was uns alle prägt: ein kulturelles Erbe verkörpert durch urbane Architektur. Ein wichtiger Faktor ist dabei das Sichtbarmachen stadtgeschichtlicher Veränderungsprozesse, sowie die Dokumentation des technischen Fortschritts.
Im folgenden sehen Sie einen Ausschnitt aus unseren zwei Panoramen, sowie eine Fotografie, die den Augustusplatz in Leipzig um 1850, 2005 und 2015 zeigen.
Das abgebildete Augusteum und die St.Pauli Kirche, beides Teile der hiesigen Universität, zeigten sich 1850 in feinster klassizistischer Manier. Doch wo sich einst Karl Friedrich Schinkel und Gottfried Wilhelm Leibniz die Ehre gaben, forderte der Wandel der Zeit schon bald seinen Tribut.
Nach dem Umbau 1890 im Stile der Neorenaissance, überlebten beide Gebäude mehr oder minder stark beschädigt zwei Weltkriege, um jedoch dann, auf den Beschluss von Walter Ulbricht, 1968 gesprengt bzw. abgetragen zu werden und einem Neubau nach sozialistischem Maßstab zu weichen (hier ebenfalls bereits wieder beim Abriss zu sehen).
Heute erstrahlt an der Stelle der Vorgängerbauten das Neue Augusteum des Architekten Erik van Egeraat. Deutlich zeichnet sich die Reminiszenz auf die Vergangenheit ab, bei gleichzeitigem Einzug der Moderne.
Schon dieser kurze Überblick hat gezeigt, dass die Geschichte nur eines Teilabschnittes des Leipziger Rings einen wichtigen Einblick in die architektonische Entwicklung Leipzigs offenbart. In der Wechselwirkung zwischen Politik und Technik hilft unser Verfahren einzigartige Sichtweisen und Zusammenhänge zwischen Architektur und Geschichte besser erfassbar zu machen.
Überzeugen Sie sich selbst in der noch bis zum 13. Juni geöffneten Ausstellung in der Stadtbibliothek in Leipzig!